Am 26.01.2018 stand etwas auf dem Programm, das so wohl vor der Saison keiner vorausgesagt hätte: Der SCR als Tabellenzweiter empfängt den Spitzenreiter aus Bietigheim. Unter diesen Voraussetzungen wurde natürlich ein Spitzenspiel erwartet und diese Erwartungen wurden mehr als nur erfüllt.
Zum Spiel:
Unsere Weiß-Blauen kamen gut aus den Startlöchern und versuchten von Anfang an zu zeigen, dass sie dem Ligaprimus Paroli bieten können. Jedoch steht Bietigheim nicht umsonst an der Ligaspitze und schaffte mit dem ersten Schuss auch sogleich das erste Tor. Allgemein hatte Garmisch in diesem ersten Drittel die Feldhoheit und das Chancenplus auf seiner Seite, jedoch ging es mit dem Spielstand von 0:1 in die Kabine.
Das zweite Drittel startete ebenso mit einer agilen und stürmischen Mannschaft in Weiß-Blau und so kam es, wie es kommen musste: erster Schuss Bietigheim, erster Treffer Bietigheim. Danach verlor der SCR merklich den Faden und Bietigheim hatte mehr Spielanteile. Diese konnten sie zum Glück nicht nutzen und so ging es mit einem 0:2 ins letzte Drittel.
Und dort kamen die 2445 Zuschauer vollends auf ihre Kosten. Der SCR spielte risikoreicher, wodurch man natürlich einige gefährliche Konter hinnehmen musste. Es zahlte sich jedoch aus und man kam völlig verdient durch einen Doppelpack von Flori Vollmer zum Ausgleich. In den letzten sieben Minuten folgte ein wahrer Schlagabtausch, bei dem beide Teams den Siegtreffer hätter erzielen können. Es blieb jedoch beim Unentschieden und somit durften wir uns auf noch mehr hochklassikes Eishockey freuen.
Die Overtime war kurz und knackig. Geburtstagskind Andreas Driendl versenkte einen Konter humorlos im Winkel und sorgte für eine kollektive Bierdusche der Ostkurve. Zum Dank für die grenzenlose Freude über diesen Sieg bekam er natürlich auch noch ein Ständchen gesungen.
Stimmung:
Die ersten zwei Drittel zwar zwar keineswegs schlecht, jedoch hätte sich die Mannschaft bei solch einem Spiel eindeutig mehr Stimmung erhoffen können. Im Schlussabschnitt sorgte man aber von Anfang an und erst recht nach den zwei Toren für eine angemessene Atmosphäre auf den Rängen.
Die angereisten Fans aus dem Ellental verzichteten gänzlich auf Stimmung. Alle Banner hingen verkehrt herum, bis auf ein "Pro Auf-/Abstieg" Banner. Ein klares Statement zur kürzlichen Entscheidung des Schiedsgerichts im Sinne der Huren-DEL-Söhne, die wir absolut respektieren.
Da jedoch der liebe Fanclub der Ice-Hawks (die, wie wir alle wissen, Ultra erfunden haben ) nach jedem Garmischer Auswärtsspiel die zwei gleichen Absätze per "copy and paste" über SCR-Fans schreibt, dachten wir uns, wir formulieren diese einfach mal um.
"Die Fans der Bietigheim Steelers sind ja meist alles andere als dafür bekannt, sich vom Porschewerk loszuketten und ihrer Mannschaft zu folgen. Gestern war das nicht anders. Ob das jetzt an unserem Lauf von neun Heimsiegen in Serie lag oder daran, dass viele ehemalige Arbeitnehmer den Januar noch weinen müssen aufgrund ihrer fristlosen Kündigung im letzten Jahr, entzieht sich unserer Kenntnis. Vielleicht war es auch eine Mischung aus beidem...
... die dazu führte, dass ziemlich genau 30 Bietigheimer den Gästeblock nicht ordentlich füllten. Als absolut sinnvolle Vergleichszahl: Selbst Tölz hat mehr Schweine nach Kaufbeuren kutschiert. Die haben zwar den "minimal" kürzeren Weg, aber Ultra ja nun wirklich nicht erfunden, geschweige denn etwas damit zu tun. Aber dennoch rückt das die Anzahl aus "Bi-Bi" in ein schlechtes Licht, erst recht unter der Berücksichtigung, dass -wie geschrieben- ihnen allen gekündigt wurde."
Fazit:
Ein rundum gelungener Eishockeyabend für alle SCR-Fans. Man kann nun mit Fug und Recht behaupten in der Ligaspitze angekommen zu sein, aber nicht wegen dem Ergebnis, sondern wegen der Art und Weise wie Bietigheim im OEZ aufgetreten ist. Wenn sich eine Mannschaft mit dieser Offensivpower die meiste Zeit des Spiels auf Defensivaufgaben konzentriert und somit zu lediglich 18 Schüssen kommt, dann zeigt das eindeutig mit welchem Respekt sie vor dem SCR aufgetreten ist. Und um mal nicht um den heißen Brei herumzureden: Das macht stolz!
Eure geliebte BSG
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