Samstag, 19. November 2016

Derbysieger


Nachdem gerade in der Presse die Spielgeschehnisse auf dem Eis beim Derbysieg gegen Rosenheim in den Hintergrund gerückt sind, möchten auch wir an dieser Stelle einige Dinge voranstellen, bevor wir uns dem eigentlichen Derbybericht widmen.

1. Auf jahrzehntealten Holztribünen Böller zu zünden, spricht schon mal nicht gerade für übermäßige Intelligenz seitens einiger Rosenheimer Anhänger. Dass man versucht, mit einem Böller einen Spieler zu verletzen, kann man sogar ohne Weiteres als Dummheit bezeichnen. Allerdings wird das noch durch die Tatsache getoppt, dass man es nicht für nötig befunden hat, einige mitgereiste Kinder, die auf den Stufen vor den Bannern saßen, im Voraus von diesen Plätzen zu vertreiben. Stattdessen wurden die Böller unter die Tribüne geworfen, die im unteren Bereich relativ bodennah gebaut ist. Damit landeten die Böller direkt zu Füßen der Kinder. Diese Aktion weiterhin unter der Kategorie „Dummheit“ zu verbuchen, wäre dezent untertrieben.
 
2. In der vergangenen Saison protestierte man in Rosenheim mit verkehrt herum hängenden Bannern gegen eine willkürliche Polizeikontrolle vor dem Derby. Während man beim Betreten von nahezu jedem DEL2-Stadion diverse Kontrollen über sich und das mitgeführte Material ergehen lassen muss und dabei von vornherein wie ein Schwerverbrecher behandelt wird, kann man (und bis zur Rosenheimer Pyroaktion im OEZ vor einigen Jahren konnten das auch die Herrschaften aus dem Inntal) in Garmisch das Stadion quasi ohne Kontrollen betreten. Das hat nicht nur den Vorteil, dass es extrem schnell geht, sondern bringt auch große Freiheiten in Sachen mitgeführtes Material mit sich. Blockfahnen, große Banner oder Teleskopstangen wurden nie zum Problem - bisher. Denn Dank einer dermaßen sinnlosen Bölleraktion (beim Zünden der Böller lag Rosenheim 1:0 in Front und auf dem Eis geschah nichts, was die Gemüter erregen konnte) dürften diese Zeiten nun Geschichte sein. Herzlich willkommen Überwachungswahn - jetzt auch in Garmisch immer vor Ort. Dankesbekundungen der restlichen Liga bitte direkt ins Inntal schicken.

3. Für uns war das erste Aufeinandertreffen der Saison auswärts in Rosenheim eigentlich Geschichte. An dieser Stelle müssen wir die Geschehnisse mit den „Laufbuam“, alias Inntal Crew, doch nochmal anschneiden. Wer sich auf so eine erbärmliche Art und Weise blamiert, sollte im nächsten Spiel alles, aber wirklich alles daran setzen in keinster Weise aufzufallen. Jedes Das-waren-wir-nicht-Gelaber hilft euch in dieser Situation leider gar nichts. Wenn ihr euren Nachwuchs nicht unter Kontrolle habt, ist das euer Problem. Früher oder später werden Konsequenzen folgen und die werden wohl euch treffen. Sorry.


Zum Spiel: Genug zu diesem unerfreulichen Thema, widmen wir uns an dieser Stelle lieber dem Derbysieg. Der SCR hatte das Spiel zum Trikottag auserkoren, dem auch wir uns anschlossen. Die Ost dürfte dabei an diesem Tag nahezu ausverkauft gewesen sein, während auf den Sitzplätzen doch größere Lücken klafften. In unseren Augen eine schöne Entwicklung, dass sich die Fans wieder mehr in Richtung Kurve bewegen. Da zudem für den VIP-Bereich schon Tage vor dem Spiel „ausverkauft“ vermeldet wurde, dürften somit auch die Einnahmen im grünen Bereich liegen. Insgesamt fanden schließlich etwas mehr als 3300 Zuschauer den Weg ins Olympia-Eissport-Zentrum.


Die Stimmung lief auf unserer Seite wieder mal nur schleppend an, wozu wohl auch die Gelegenheitszuschauer beigetragen haben dürften. Ab dem zweiten Drittel lief es recht ordentlich, wobei bei derart vielen SCR Fans in der Kurve durchaus noch Potential nach oben gewesen wäre.
Zu Beginn des zweiten Drittels präsentierten wir ein Spruchband „In Innsbruck gegen Mongos boxen, zu Hause lauft ihr Fotzen“. Damit spielte man auf das Rosenheimer Vorbereitungsspiel an, als es sich die IC nicht nehmen ließ, die „Haisociety“, eine alles andere als ultraorientierte Fangruppierung mit einigen geistig behinderten Mitgliedern, anzugreifen.

Ein Highlight auf unserer Seite war zudem eine 3-Liter-Sektflasche, die man trotz sämtlicher Sicherheitsvorkehrungen in den Block schmuggeln konnte. An dieser Stelle einen Gruß an den Security-Hansel der am Eingang groß tönte, er sei vom Fach und kennt alle Tricks – oder halt auch nicht. Wobei man so eine 3-Liter-Flasche ja wirklich mal übersehen kann. Jedenfalls packte man die Flasche in den letzten Spielminuten aus und sorgte damit für einige Erheiterung in der Kurve und noch mehr Verwunderung bei der Security „vom Fach“. Alles in allem muss man betonen, wie angenehm entspannend so ein Derby doch sein kann, wenn der Sieg schon früh feststeht und man das letzte Drittel einfach nur genießen kann.

Womit wir beim Geschehen auf dem Eis angekommen wären. Bevor wir zu den Lobhudeleien kommen, zunächst ein Blick auf das erste Drittel. Das war nix. Einfache Puckverluste, viele Fehlpässe. Dafür war wohl in erster Linie die neue Reihenzusammenstellung verantwortlich, denn man hatte gerade einmal sieben Stürmer zur Verfügung. Der Sturm musste also durch zwei Verteidiger ergänzt werden, sodass man mit Müh und Not drei Reihen aufbieten konnte.
Ab dem zweiten Drittel hatten sich die Unsicherheiten aber eingestellt und fortan ging es nur noch in eine Richtung. Nach dem sehenswerten Ausgleich durch Topscorer Oakley folgte eine ganze Reihe bezaubernder Kombinationen, Alleingänge und Schlagschüsse und irgendwie war nahezu jeder Schuss ein Treffer - Endstand 6:1. Nach dem sechsten Treffer wurde verständlicherweise einen Gang zurückgeschaltet. Das Team aus Rosenheim hatte sich bereits nach dem zweiten Gegentreffer aufgegeben – diese Einstellung erklärt den verdienten unteren Tabellenplatz und die pure Verzweiflung von Trainer Franz Steer auf der PK.

Loben muss man nach diesem Spieltag wirklich das Kollektiv unserer Weiß-Blauen. Wahnsinn, was hier mit einer so kurzen Bank geleistet wurde. Bei aller Offensivkraft trifft ein Sonderlob Goalie „Pivo“ Nemec, der sich von dem frühen Böllerangriff nicht aus der Ruhe bringen ließ und eine absolute Bank im Tor war. Schade, dass es seine Saves nicht in die Zusammenfassung von Sprade geschafft haben. 
 
Im Gästeblock versammelten sich die üblichen 250 Rosenheimer. Die ersten vier Minuten war die Stimmung dabei durchaus ordentlich, bis man die eigenen Fans mit der oben erwähnten Bölleraktion völlig aus dem Tritt brachte und nahezu jede Rosenheimer Kutte den Support einstellte. Folglich hörte man ab der vierten Minute auf der anderen Seite nicht mehr viel. Erwähnt werden soll dabei auch die zweite Drittelpause, in der man sich wohl gruppenintern uneins über die Fortsetzung des Supports war. Mann, Mann, Mann, ihr sollt euch mit uns auf die Fresse hauen und nicht untereinander eure Scharmützel austragen! ;)

Fazit: Unsere Definition von Glück? Derby gewonnen und leicht einen sitzen! 

BSG – Ultra‘08

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