Mehrere pardyorientierte
Autobesetzungen machten sich Sonntagnachmittag auf ins nicht allzu
weit entfernte Ravensburg. Nach einem vorherigen gemeinsamen
Mittagessen begab man sich schließlich auf die teils sehr unwegsamen
Straßen Richtung Oberschwaben.
Nach entspannter Anreise und dem
Abdrücken des schwäbisch-unverschämten Eintrittsgeldes (14 Euro
für den ermäßigten Stehplatz!) warteten die Gastgeber im Stadion
bereits mit der nächsten Schikane auf. Seit der laufenden Saison
kann an den Verpflegungsständen nur noch bargeldlos per Bezahlkarte
eingekauft werden, welche zunächst auch mit mindestens 20 Euro
beladen werden muss. Zwar stellte es für den umsatzfreudigen
Gästeanhang überwiegend kein großes Problem dar das Guthaben
teilweise bereits innerhalb des ersten Drittels aufzubrauchen,
dennoch sehen wir die Entwicklung, dass bargeldloses Bezahlen
mittlerweile auch Einzug in immer mehr Eisstadien findet, kritisch.
Mag es für die einheimischen Zuschauer noch akzeptabel sein, so ist
es für Gästefans doch zumeist ein eher nerviges und umständliches
Übel. Letztlich zielt so ein System doch nicht zuletzt auch darauf
ab, dass einige Anhänger der Gastmannschaft ihre Karte nach dem
Spiel nicht mehr entladen und so noch der ein oder andere Euro
zusätzlich beim Gastgeber hängen bleibt. Ravensburg gilt innerhalb
der Liga ohnehin nicht als das attraktivste Reiseziel und mit diesem
leidigen Bezahlsystem verbucht man in Oberschwaben diesbezüglich
definitiv keinen Pluspunkt.
Um die Brücke zum Geschehen auf und
neben der Eisfläche zu schlagen: insgesamt fanden sich rund 60
Weiß-Blaue im Gästesektor ein, die unsere Equipe über weiteste
Strecken der Partie auch bestmöglich unterstützten. Größtenteils
konnte der Block akustisch und optisch konstant in Bewegung gehalten
werden. Auch wenn wir zum letzten Drittel einen kleinen
umsatzbedingten Schwund zu verkraften hatten ;-)
Auf dem Eis bot sich zunächst ein aus
Garmischer Sicht sehr ansprechendes Bild. Unsere Mannschaft war in
der Anfangsphase eindeutig Herr im fremden Haus, verpasste es aber
mehrmals diese Überlegenheit auch zum Führungstreffer zu nutzen.
Stattdessen stand es nach einem satten Treffer vom Bullypunkt weg und
einem Stellungsfehler plötzlich 2:0 für den EVR. Die Weiß-Blauen
ließen die Köpfe allerdings einmal mehr nicht hängen und
verkürzten nach einer feinen Einzelleistung von Roope Ranta noch vor
der ersten Sirene. Nach torlosem zweiten Spielabschnitt
intensivierten unsere Farben im Schlussdrittel ihre Bemühungen den
Gleichstand herzustellen. Der stetige Druck wurde schließlich in
letzter Minute durch Nouri Bettahar belohnt. Dessen emotionaler Jubel
vor dem Gästeblock trieb den Ausrast-Faktor unsererseits noch einmal
um eine Stufe nach oben. Überhaupt absolut überragend wie schnell
sich unsere jüngsten beiden Neuzugänge, Bettahar und Jared Gomes,
quasi aus dem Stand in die Herzen der SCR-Fans gespielt haben. Weiter
so, Burschen!
Nachdem es in der Overtime bereits
schwer nach Auswärtssieg roch musste bereits wie zwei Tage zuvor
erneut das Penaltyschießen über die Vergabe des Zusatzpunktes
entscheiden. Hierbei avancierte einmal mehr der überragende ''Pivo''
Nemec zum Matchwinner, der in seiner Heimatstadt alle drei
Ravensburger Versuche abwehrte, während Ranta für den Sportclub
einnetzen konnte. Somit konnten erneut zwei nicht unbedingt
erwartete, aber umso verdientere Zähler eingetütet und mit heim
nach Oberbayern genommen werden.
Zu guter Letzt wollen wir noch ein paar
Worte zur (Nicht-)Performance des heimischen Anhangs verlieren. Im
ersten Drittel sickerte durch, dass sich die B1-Crew aufgrund wohl
kurzfristiger Stadionverbote dazu entschied, den aktiven Support
vorerst einzustellen. Diesen Umstand bedachten wir trotz aller
Rivalität mit einem deutlichen ''Gegen alle Stadionverbote''.
Weiterhin gilt es über sämtliche Vereinsfarben hinweg mit aller
Kraft gegen grundlagenlose SVs und Kollektivstrafen zu kämpfen.
Aufgrund des gänzlich fehlenden
organisierten Supports verkam die sowieso schon schwerfällige
Stimmung in Ravensburg zu einer Atmosphäre die trotz des spannenden
Spiels zum Teil mehr einem Publikumslauf als einem umkämpften
Eishockeyspiel gerecht wurde.
Für uns ging es angesichts des
errungenen Sieges (zugegebenermaßen eher eine Seltenheit in
Ravensburg) aber bestgelaunt auf die Heimreise ins Werdenfelser Land,
welche noch mit dem Verschicken amüsanter Voicemails und dem
obligatorischen Besuch im Schnellrestaurant abgerundet wurde.
Fazit: mehr als gelungener
Sonntagsausflug!
Wir sehen uns Freitag in Ro******,
eure geliebte BSG
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