Montag, 12. Dezember 2016

Sonntagsausflug Ravensburg

Mehrere pardyorientierte Autobesetzungen machten sich Sonntagnachmittag auf ins nicht allzu weit entfernte Ravensburg. Nach einem vorherigen gemeinsamen Mittagessen begab man sich schließlich auf die teils sehr unwegsamen Straßen Richtung Oberschwaben.
Nach entspannter Anreise und dem Abdrücken des schwäbisch-unverschämten Eintrittsgeldes (14 Euro für den ermäßigten Stehplatz!) warteten die Gastgeber im Stadion bereits mit der nächsten Schikane auf. Seit der laufenden Saison kann an den Verpflegungsständen nur noch bargeldlos per Bezahlkarte eingekauft werden, welche zunächst auch mit mindestens 20 Euro beladen werden muss. Zwar stellte es für den umsatzfreudigen Gästeanhang überwiegend kein großes Problem dar das Guthaben teilweise bereits innerhalb des ersten Drittels aufzubrauchen, dennoch sehen wir die Entwicklung, dass bargeldloses Bezahlen mittlerweile auch Einzug in immer mehr Eisstadien findet, kritisch. Mag es für die einheimischen Zuschauer noch akzeptabel sein, so ist es für Gästefans doch zumeist ein eher nerviges und umständliches Übel. Letztlich zielt so ein System doch nicht zuletzt auch darauf ab, dass einige Anhänger der Gastmannschaft ihre Karte nach dem Spiel nicht mehr entladen und so noch der ein oder andere Euro zusätzlich beim Gastgeber hängen bleibt. Ravensburg gilt innerhalb der Liga ohnehin nicht als das attraktivste Reiseziel und mit diesem leidigen Bezahlsystem verbucht man in Oberschwaben diesbezüglich definitiv keinen Pluspunkt.

Um die Brücke zum Geschehen auf und neben der Eisfläche zu schlagen: insgesamt fanden sich rund 60 Weiß-Blaue im Gästesektor ein, die unsere Equipe über weiteste Strecken der Partie auch bestmöglich unterstützten. Größtenteils konnte der Block akustisch und optisch konstant in Bewegung gehalten werden. Auch wenn wir zum letzten Drittel einen kleinen umsatzbedingten Schwund zu verkraften hatten ;-)

 
Auf dem Eis bot sich zunächst ein aus Garmischer Sicht sehr ansprechendes Bild. Unsere Mannschaft war in der Anfangsphase eindeutig Herr im fremden Haus, verpasste es aber mehrmals diese Überlegenheit auch zum Führungstreffer zu nutzen. Stattdessen stand es nach einem satten Treffer vom Bullypunkt weg und einem Stellungsfehler plötzlich 2:0 für den EVR. Die Weiß-Blauen ließen die Köpfe allerdings einmal mehr nicht hängen und verkürzten nach einer feinen Einzelleistung von Roope Ranta noch vor der ersten Sirene. Nach torlosem zweiten Spielabschnitt intensivierten unsere Farben im Schlussdrittel ihre Bemühungen den Gleichstand herzustellen. Der stetige Druck wurde schließlich in letzter Minute durch Nouri Bettahar belohnt. Dessen emotionaler Jubel vor dem Gästeblock trieb den Ausrast-Faktor unsererseits noch einmal um eine Stufe nach oben. Überhaupt absolut überragend wie schnell sich unsere jüngsten beiden Neuzugänge, Bettahar und Jared Gomes, quasi aus dem Stand in die Herzen der SCR-Fans gespielt haben. Weiter so, Burschen!
Nachdem es in der Overtime bereits schwer nach Auswärtssieg roch musste bereits wie zwei Tage zuvor erneut das Penaltyschießen über die Vergabe des Zusatzpunktes entscheiden. Hierbei avancierte einmal mehr der überragende ''Pivo'' Nemec zum Matchwinner, der in seiner Heimatstadt alle drei Ravensburger Versuche abwehrte, während Ranta für den Sportclub einnetzen konnte. Somit konnten erneut zwei nicht unbedingt erwartete, aber umso verdientere Zähler eingetütet und mit heim nach Oberbayern genommen werden.

Zu guter Letzt wollen wir noch ein paar Worte zur (Nicht-)Performance des heimischen Anhangs verlieren. Im ersten Drittel sickerte durch, dass sich die B1-Crew aufgrund wohl kurzfristiger Stadionverbote dazu entschied, den aktiven Support vorerst einzustellen. Diesen Umstand bedachten wir trotz aller Rivalität mit einem deutlichen ''Gegen alle Stadionverbote''. Weiterhin gilt es über sämtliche Vereinsfarben hinweg mit aller Kraft gegen grundlagenlose SVs und Kollektivstrafen zu kämpfen.
Aufgrund des gänzlich fehlenden organisierten Supports verkam die sowieso schon schwerfällige Stimmung in Ravensburg zu einer Atmosphäre die trotz des spannenden Spiels zum Teil mehr einem Publikumslauf als einem umkämpften Eishockeyspiel gerecht wurde.
Für uns ging es angesichts des errungenen Sieges (zugegebenermaßen eher eine Seltenheit in Ravensburg) aber bestgelaunt auf die Heimreise ins Werdenfelser Land, welche noch mit dem Verschicken amüsanter Voicemails und dem obligatorischen Besuch im Schnellrestaurant abgerundet wurde.
Fazit: mehr als gelungener Sonntagsausflug!

Wir sehen uns Freitag in Ro******,


eure geliebte BSG

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