Samstag, 23. Dezember 2017

Stellungnahme zum Spruchband gegen Tölz



Die Blue Supporters Garmisch distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem heute in der 55. Spielminute präsentierten Transparent. Auch wenn das Spruchband, auf dessen Inhalt wir hier nicht weiter eingehen möchten, direkt aus unserer Mitte kam, war es leider das Werk einiger weniger, übermotivierter, verblendeter und inzwischen selbstverständlich zutiefst geläuterter Einzeltäter aus dem Kern unserer Gruppe, die sich leider in einem zutiefst undurchdachten Moment der Tragweite ihres brutalen, sexistischen, diskriminierenden, ja geradezu grausamen Handelns nicht bewusst waren.

Im Namen der Blue Supporters Garmisch möchten wir uns hiermit bei all den armen mitgereisten Fans der Tölzer Löwen, und allen voran bei Dir, liebe Kathi, entschuldigen. Wir sind wütend, maßlos enttäuscht und erschüttert darüber, wie ein so rundum gelungener Eishockeyabend mit einer dermaßen infantilen Aktion ruiniert werden kann.

Auch wenn Spiele gegen Tölz durch eine gewisse Brisanz gekennzeichnet sind, gibt es in Sachen Rivalität und gegenseitigem Anstacheln Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Nicht auszudenken wäre es, wenn hier unbeteiligte Dritte durch den Dreck gezogen werden würden.

Bei der BSG werden Werte wie Fairness und gegenseitiger Respekt seit jeher groß geschrieben (Inhaber des Fair-Trade-Siegels Oberbayern 2016). Dazu zählt, dass man uns nach Siegen gratuliert, dass man applaudiert, wenn ein Gegner zu Boden geht oder dass man hin und wieder Distanz zur gegnerischen Fankurve verwehrt. In einigen deutschen Eisstadien, natürlich nicht so in Garmisch, ist dies aber leider nicht immer der Fall. Natürlich bleibt jeder Mensch, der ins Stadion geht immer noch Mensch, auch wenn dieser keinesfalls unbefleckt von Fehlern ist (und zum Beispiel in Tölz geboren wurde). 

Dennoch gehören humorvolle und kreative Provokationen (vor allem dann, wenn sie so offensichtlich gelingen) immer zu unserem Sport dazu und machen ihn gerade so besonders. Das wird auch in Zukunft so bleiben. 

Wir müssen uns zu den Vorfällen am gestrigen Abend nicht beraten, denn wir kennen unsere Konsequenz:
Wir lassen uns nicht verbiegen. Nicht von einem Verein, nicht von anderen Gruppen, nicht von anderen Zuschauern. Schon gar nicht wird irgendwer bei uns seine Leute verraten, um seinen eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Andernorts im Oberland mag es Gang und Gebe sein, seine eigenen Leute feige hinzuhängen und damit Stadionverboten auszusetzen, nur um sich selbst vor Gegenwind zu bewahren, während man anschließend den Solidarischen spielt und Boykotts heuchelt. Nicht so bei uns!

Abschließend muss man sich aber auch die Frage stellen, was der Wirbel überhaupt soll. Schließlich ist Kathi nur eine gute alte Freundin. 
Unsere Lieblingsfreundin. 
In Allendorf.

Gezeichnet,
Blue Supporters Garmisch

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