Mittwoch, 5. Dezember 2018

Zuhause in Landshut

Als wir vor ein paar Monaten erfahren haben, dass wir wieder in Landshut spielen dürfen, waren wir natürlich hellauf begeistert und nahmen uns vor, sofort unsere noch bestehenden Stadionverbote aufheben zu lassen. Dank der Garmischer Gemütlichkeit wurden diese jedoch erst im Verlauf der letzten Wochen fast vollzählig aufgehoben, sodass man wieder geschlossen als Gruppe in Landshut seine Freiheit genießen konnte. Genossen wurde diese ganz stilecht in der Landshuter Innenstadt bei Zwiebelrostbraten und Bier (mexikanisches Essen ist freiheitsberaubend). Böse Blicke warfen uns hier nur ein paar Zivibullen zu, ansonsten konnten wir unbehelligt durch die Innenstadt bummeln. Auf dem Weg zum Stadion kamen dann auch die uniformierten Kollegen samt Hund und eskortierten uns zum Gästeeingang. Und sieh einer an, da machte dann auch Landshut auf sich aufmerksam: ganze drei Hansel pöbelten hinter einem Eisentor durch die Bullen hindurch... wow! An dieser Stelle darf gerne gelacht werden, haben wir ja auch gemacht.
Die nächste Stunde befassten wir uns mit dem Kartenkauf (eine alte Oma für die gesamte Gästekurve), mehreren Fahnenkürzungen (für Landshuter Fans ist 1,5 Meter wohl das höchste der Gefühle) sowie unverhältnismäßig langen Ganzkörperkontrollen. Endlich im Stadion angekommen, bereiteten wir uns mit einer Kaltschale in der Hand und einem überlegenen Lächeln auf den Lippen auf das Spiel vor.

Bzgl. des Spielgeschehens kann man nur sagen, dass es im ersten Drittel nach einer ähnlichen Klatsche wie im Hinspiel aussah. Jedoch hatte der SCR Glück, dass die Landshuter ihre Chancen nicht nutzten und somit nur mit 1:0 nach 20 Minuten in Front lagen. Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts bahnte sich dann gleich der erste sehr haltbare Schuss des Drittels ins EVL-Gehäuse. Dem Jubel auf den Gästerängen folgte eine Drangphase unserer Weiß-Blauen. Aber das Glück des ersten Drittels war uns leider nicht mehr hold und so traf Landshut völlig überraschend zum 2:1 aufgrund einiger Stellungsfehler im Abwehrverhalten. Das letzte Drittel verlief dann weitestgehend ausgeglichen und der SCR erkämpfte sich durch einen Unterzahltreffer ein paar Minuten vor Schluss den Gang in die Overtime. Da auch dort kein Sieger ermittelt werden konnte, musste das Penaltyschießen herhalten. Aufgrund der unzähligen Schützen war das für die Nerven kaum auszuhalten, aber am Ende konnte man sich der freudigen Ekstase hingeben und seine restliche Stimme dem Siegesjubel zum Opfer darbieten. Mann des Tages war natürlich Silvan Heiß, der an alter Wirkungsstätte nicht nur den späten Ausgleich, sondern auch die entscheidenden Penaltys erzielte und somit eindeutig gezeigt hat, dass er endlich im richtigen Trikot aufläuft!

 

Und wie heißt es so schön, das Beste kommt zum Schluss: die Leistung auf den Rängen. Nach diesem Satz werden wohl alle Landshuter Leser ihren Browser wehmütig schließen. Aber für unsere restlichen Gäste fassen wir es natürlich gerne nochmal zusammen.
In den ersten Minuten war kaum ein Durchdringen unserer Gesänge möglich. Ein fulminanter Start der Landshuter Mannschaft, eine volle Heimgerade und ein frühes Tor machten's möglich. Komischer-, oder sollte man lieber idiotischerweise sagen, hörten die Landshuter Fans aber nach eben jenem Führungstreffer auf, Stimmung zu machen. Und zwar für das gesamte restliche Spiel, abgesehen vom schwachen Heimjubel beim erneuten Führungstreffer. Ab 3:12 Minuten Spielzeit gehörte die Halle also uns. Selbst Vertreter der Polizei wurden von uns gefesselt und nickten bei verschiedenen Fangesängen im Takt mit... ein herrliches Bild! Die stimmungstechnische Niederlage des Hinspiels wurde also hundertfach zurückgezahlt und nebenbei gesagt, wir hatten weder ein spannendes Spiel mit Siegchancen, noch eine volle Heimkurve. Zum Abschluss ihres kläglichen Auftritts besangen die Vertreter der Landshuter Szene (tut mir leid, aber der Verfasser weiß gerade wirklich nicht, wie die aktuell heißen) netterweise noch unsere Freundschaft mit Kaufbeuren. Jedoch war die Jokeria in ihrem Heimspiel gegen Dresden, also müssen wir euch leider mitteilen, dass wir euch wie vor viereinhalb Jahren wieder mal alleine in die Schranken gewiesen haben. Wären unsere Freunde aus dem Allgäu auch noch dabei gewesen, würdet ihr nur noch mehr Erwachsenenwindeln im Heimblock brauchen, also seid nicht traurig!

Zum Abschluss bleibt nur zu sagen:
Chapeau Szene Landshut, wie auch immer ihr gerade heißen mögt!

Eure geliebte BSG

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